(das mit den Fotos dauert so lange, dass ich den ganzen Tag brauchen würd, um den Eintrag vollzukriegen, und auf das hab ich grad keine Lust, sorry)
Also, jetz bin ich grad tatsächlich wieder einmal rauschig, und das, obwohl ihr den letzten Blogeintrag aufgrund meiner Nachlässigkeit noch gar nicht gelesen habt! Zumindest von meiner Perspektive aus. Denn in meiner Zeitdimension ist der 24. Dezember, und torkelnd bin ich gerade in meinem Zimmer angekommen, um euch von diversen Geschehnissen zu berichten, welche ihr in wahrscheinlich knapp 4 Tagen von heute aus lesen werdet. Bin ich gespannt, ob sich das als gute Schätzung erweist. Um jedoch nicht wieder einmal in unnötige Zeitspekulation zu verfallen, komme ich gleich zu meinem geplanten Schrieb.
Wisst ihr, Wein kann was schönes sein. Das erste Mal seit rund 3 Monaten kann ich solchen genießen, denn so verzweifelt nach Alkohol, dass ich den Messwein anzapfe bin ich auch wieder nicht. Stereotypen kommen jetzt auch noch hinzu, in Form von den Filipino-Fathers, die sich denken, ein Österreicher gehört gescheit abgefüllt, denn... er kann ja. Jetzt; es gehört zur Kultur, dass man Essen und Trinken anbietet, und ebenso sollte man nicht ablehnen, sonst sind die Anbieter schnell einmal ein bisserl gekränkt. Das ist so wie mit dem Österreicher, dem man mit der staatlichen Vergangenheit kommt.
Also führt das zu Bier (in goldener Dose) auf Wein, und danach zu noch mehr Wein. Ich hab seit Ewigkeiten nicht mehr als ein Bier sukkzessive getrunken, was dazu führt, dass mich der Alkohol gerade extremst lange für diese Zeilen brauchen lässt. Dennoch bilde ich mir ein, grammatikalische Korrektheit einzuhalten. Später desselben Tages, wird die letzte unserer Messen abgehalten (die Super-Messe schlechthin), und danach folgt die hausinterne Christmas Party. Das heißt, Geschenke werden verteilt, Spiele werden gespielt, Futter wird vernichtet.
Und beim Stichwort Futter mache ich einen Sprung auf das Thema Berge, welchen ich durch folgende Assoziationskette rechtferigen will. Am vornangegangenen Montag (von dem ich kaum berichtet habe, obwohl eigentlich sehr sehr viel passiert ist) waren wir bei dieser Highschool-Christmas Party, und da haben wir den ganzen Tag genug für einen Monat zu essen bekommen. Ernsthaft, das war brutal, eingentlich ist das schon wieder asozial, und es sollte ein Menschenrecht gegen zu viel Nahrung geben. Gäbe es dieses Gesetz bereits, hätte ich nämlich in den nächsten Tagen nicht nur keinen Appetit, sondern auch nicht so extreme Magenschmerzen gehabt. Ich war gesättigt, da aber das Caroling nicht aufhörte, konnte ich nicht nichts essen, was eigentlich der einzige Weg zur Besserung gewesen wäre. So aber bin ich leicht kränklich aus dem ganzen ausgestiegen, und die letzten Tage waren rein von der physischen, und aufgrund der Ereignisse mit den Jungs auch psyichischen Anstrengung die härtesten die seit langer Zeit hatte. Grundsätzlich muss ich sagen, Dezember war echt ein zacher Monat (kein anderes Wort trifft es besser). Jedenfalls spür ichs noch immer,und ich hoffe, dass meine Gelenkschmerzen und das Kopfweh jetzt bald einmal aufhören, denn schön langsam nervts.
Warum jetzt aber Berge? Nun, auf den Philippinen ist es sehr flach, weil Inseln. Und jeder kleine Hügel in der Entfernung erfreut mich innerlich. Vielleicht ist es, weil die Landschaft sonst immer gleich wäre (was nicht heißt, dass ich sie nicht mag), oder weil ich eben doch ein Kärntner Hügeltyp bin (Bergtyp wäre eine Lüge). Ich will außerdem hinzufügen, dass es auf das bezogen oberflächlich ungefähr zwei Typen von Menschen gibt. Erster sind die, die Freiheit so sehr lieben, dass sie Berge verachten, und sich eingzwängt fühlen, demenstsprechend am liebsten offene Landschaften wie das Burgenland oder Wüsten haben, die anderen sind genau das Gegenteil, und brauchen Berge für Orientierung und ästhetische Genugtuung. Letzterer bin ich, und wahrlich, allein die Fahrt über eine ansteigende Straße hat in mir ein Gefühl der Euphorie ausgelöst. Am 23. nämlich hatten wir unser letztes Christmas-Outing, im Militärcamp Dingle. Father Cyril ist ja dort Hauspriester, deshalb die Teilnahme an deren Fest. Leider ging es mir zu diesem Zeitpunkt bereits äußerst miserabel, denn Nahrung löste in mir bloß noch verzweifeltes Stöhnen aus, und die Aussicht auf einen langen Tag lies mich bereits meine Ferien herbeisehnen. Wider meiner Erwartungen verlief der Tag für meinen Kopf unerwartet positiv. Und abgesehen von den zwei miesen Moderatoren war der Event sehr unterhaltsam und überraschend unanstrengend, was mich für die Zukunft der Eventkultur auf den Philippinen hoffen ließ. Aber zuvor muss ich nochmal die Fahrt erwähnen. Grundsätzlich fanden alle unsere Fahrten immer auf flachen Straßen statt, und auch rund um uns herum sah man nicht viel anderes als landschaftliche Fläche. Umso mehr erfreute es mich, dass Dingle tatsächlich in den Hügeln, die am Horizont immer zu sehen waren, ansässig war. Als es aufwärts ging, umfing mich ein Gefühl der Wärme, und als wir an einem Fluss vorbeifuhren, der nicht dreckig war, hatten tatsächlich alle gestaunt. Klares Wasser in der Natur zu sehen, ist hier eine Seltenheit, und das ist nicht übertrieben. Jeder Fluss hat eine hässlich giftige Färbung, die hübschesten kommen mit gräulichem schlammbraun davon, andere erstrahlen in giftgrüner oder tintenblauer Grazie. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie gut so ein Lichtblick der Natur tut.
Lichtblick dann aber auch Event. Denn die Ansprachen waren kurz und bündig und zum Glück frei von allzu verlogenen Danksagungen, das Essen war freundlich und nicht aufdringlich, die Kinder in euphorischer Vorweihnachtsstimmung, und die Spiele die abgehalten wurden, äußerst unterhaltsam (wenn auch ich nur als Substitute im Sackhüpfen einspringen durfte).
Danach gabs ein Konzert der White Eyes Band, und, was nicht eingeplant war, ein Auftritt von mir und einem Teil meiner Small Band. Abschließend hab ich mir den Santini geschnappt, und wir haben über I’m Yours gejamt, was sehr cool war.
Am meisten beeindruckt war ich aber von der Gegend, denn irgendwie war hier auf dem Hügelland alles ein bisschen weniger schmutzig, weniger stressig und einfach insgesamt hübscher, ganz zu schweigen von der Luft, die meine Lunge gut leiden konnte. Am 24. gabs zwei Messen, eine morgens, eine abends, dazwischen gabs viel Zusammengeräume un dVorbereitung für die Christmas Party nach der Abend-Messe. Ich hab außerdem für Brother Luke’s definitiven Abschied ein paar Jungs angeheuert, ein bisschen was zu zeichnen. Thema: was assoziiere ich mit Bro Luke? Ich hab dann Hilfen gegeben, was sie zeichnen könnten. Zum Beispiel Luke and his family, Luke as a Pokemon, Luke as Father Luke, Luke and Dog Luke, oder mein (leider nicht benutzter) Favorit ``Luke riding a unicorn‘‘. Im Endeffekt hab ich eine Eigenkreation geschaffen, in der ich seine Liebe zu Erdnussbutter dargestellt habe. Vielleicht mein bestes Werk. Buntstift auf Wegwerfpapier. 2011, Dumangas. Raffael Pankraz.
An dieser Stelle übrigens Danke an alle die mich zu Weihnachten angerufen haben, beziehungsweise an jene die es versucht haben. Hat mich sehr erwohlt, mit euch zu plaudern. Allerdings wars auch ein bisserl schwer, denn die Kinder hatten Spiele, und wegen den ganzen Gesprächen konnte ich nur halb teilnehmen. Ist aber ok, ich hab mir nämlich eh nur wehgetan. Und leider hat Father Noel Party auch frühzeitig abgebrochen, denn am nächsten Morgen gabs mit 5 Uhr morgens aufstehen keine Schonfrist. Also kann ich leider wirklich nicht mehr über mein Weihnachtsfest hier berichten (ok, es gab sehr viele Feuerwerke), denn es war ausgesprochen kurz, und eigentlich eher von Arbeit und Organisation geprägt. Letztere war aufgrund des Abbruchs auch ziemlich umsonst. Leider. Aber andererseits, am nächsten Tag wurden dann die Kinder in ihre Heime, oder zu ihren Familien heimgebracht. Und da waren ganz schön sentimentale Momente dabei. Wir sind mit dem Bus Richtung Iloilo City gefahren, und haben dort die meisten zu ihren Jeepneys gebracht, die sie dann weiterbringen sollten. Danach gings nach Pototan wo der Rest abgeladen wurde, übrig blieben nur Santini, John Layog, Cookie, ich und Bro Luke. Santini entschied sich im Boys Home zu bleiben, die restlichen, also auch ich, packten die Sachen für die Reise am nächsten Tag. Denn Cookies Familie ist auf Negros, der Insel auf der ich diese Sätze auch gerade schreibe. Gelegen zwischen Panay und Cebu hab ich diese bisher nur überflogen, was mich immer hoffen ließ, einmal auch hier umherziehen zu können, weil hier ein wahrlich gigantisches Bergebiet ist, das vom Flugzeug wunderschön ausgesehen hat. Jedenfalls, ist der 25. sehr ruhig verlaufen, man schlief viel, ich verzichtete den ganzen Tag auf viel Nahrung, und am Abend haben wir uns im kleinen Rahmen einen Film angeschaut, und im Endeffekt bin ich früh schlafen gegangen. Denn am nächsten Tag (mein Heute) wieder früh aus den Federn. Das letzte Mal, als ich nach 6 Uhr aufgestanden bin, dürfte rund einen Monat her sein.
Kurze Intervention: Ich sehe gerade die Nationalwettensportart im Fernseher. Nämlich Roosterfight. Die Viecher bearbeiten sich extremst, haben Namen, Leistungsklassen, Gewinnchancen, und ein fettes Publikum. Ich hab mich grad extremst darüber abgekekst, und nun ist John Layog in seinem philippinischen Stolz gekränkt....
Tschuldigung. Weiter gehts.
Wir fuhren zum nächstgelegenen Pier, wo wir Ewigkeiten anstanden, und deshalb auch das erste Schiff verpassten. Je länger wir anstanden, desto schlechter wurde das Wetter, und als wir schließlich am Schiff waren, gabs ein paar sehr sehr wackelige Momente. Ich bin ja noch nie viel am Schiff gewesen, also eigentlich war das mein zweites Mal. Zumindest am Meer. Aber Wörthersee-Wellengang ist ja schon was anderes, und vom Neusiedlersee braucht man auch nicht viel Angst haben, wenn man untergeht. Tatsächlich hab ichs sogar geschafft, trotz meiner anfänglichen Übelkeit später sogar einzuschlafen. Fein war, dass sie einen Fernseher im Schiff hatten, der NBA übertrug. Nachdem ich inzwischen ja ein bisschen Basketball spielen gelernt hab, taugts mir auch mehr. Und Chicago gegen LA war auch verdammt spannend, mit einem Last Second Sieg von den Bulls. Der obere Bildschirmrand hat sogar behauptet, dass es Live sei, was mich umso mehr gefreut hat. Cheers Phips.
Also kamen wir in einer Ortschaft namens Bacolod an, in der uns auch prompt Cookies großer Bruder um eine Person subtrahierte. Nachdem wir uns orientierten, wie wir ans andere Ende der Insel und zum nächsten Boot, das uns nach Cebu bringen sollte, gelangen könnten, nutzten wir äußerst stressige öffentliche Verkehrlinge zur Weiterfahrt. Das war tatsächlich immer steigernd. Zuerst Tricycle, dann Jeepney, und dann Bus (so wie Postbus, sogar gelb). Die Stadt, Bacolod, hatte übrigens einen leicht hügeligen Charakter, wie die gesamte Insel Negros, und war mir sehr sympathisch. Irgendwie war alles ein bisschen sauberer und farbiger, und die Häuser wirkten nicht ganz so elend. Vielleicht wars der Geruch, denn auch der war nicht so penetrant, wie auf Iloilo in den meisten Gegenden. Mit dem Ceres Liner (einer philippinischen Bus-Linie, die große Strecken etwas teurer als Jeepneys zurücklegen, aber auch schneller und komfortabler sind), ging es dann Richtung St. Carlos, der Stadt just am anderen Ende der Insel. Zwischen diesen beiden Städten hatte ich das beeindruckendste landschaftliche Erlebnis meines Lebens.
Denn das Gebrigsmassiv, das sich über die gesamte Strecke windete, und weitaus größer als diese war, schaffte es tatsächlich, mich zweieinhalb Stunden bloß die Gegend begutachten zu lassen. Das ist untertrieben, ich sog sie auf, wie ein Dyson Staub aufnimmt. Immer höher ging die Straße hinauf, und immer wärmer wurde es in meinem Herz, wie auch angenehm kälter außerhalb des Gefährtes. Die Häuser wurden immer weniger, und mechanische, gar elektronische Geräte gab es nicht bis sehr selten. Ich habe noch nie eine Gegend gesehen, die so frei von jeglichem technischen Fortschritt ist, was mich innerlich berührt hat. Tiefe Canyons folgten unseren Wegen, und das einzig menschliche waren entfernte Reisfelder an Orten, die man nur zu Fuss erreichen kann, oder Bambushäueser an vereinsamten Plätzen. Es gab Klippen, riesige Bäume, das Gras war fast schon übertrieben grün, und die Bäche, waren glasklar, wie auch der Wasserfall, den mein Auge nur kurz streifen konnte. Ich war so knapp davor, einfach aus dem Bus zu entfliehen, und meine Existenz in dem mir so schön anmutenden Szenario fortzuführen. Ich hab das so schön gefunden, dass ich gerade sogar in den Kitsch der Romantik verfalle. Aber ich muss wirklich sagen, ich war noch nie so berührt von einer Busfahrt. Später, als es leider langsam wieder bergab ging, sah ich natürliches Vulkangestein an ein paar Stellen lose umherliegen, die paar Bergsiedlungen lebten in reiner Subsistenz, hatten ihr eigenes Vieh, und eigenen Acker. Es gab keine Strommasten, insofern werden die Leute wohl auch in dieser Hinsicht enthaltsam gelebt haben. Ich muss hierher wieder zurückkehren, und ein paar Tage verbringen. Das ist fix in meinem Kopf eingetragen.
Ich würde gerne weiter davon schwärmen, doch irgendwann wurde es dann allmählich wieder flach, und hinter ein paar kleineren Hügeln gaben sich die Umrisse einer Kleinstadt zu erkennen. An unserer Destination, St. Carlos, angekommen, begann es sogleich zu regnen, und als wir dann aus dem Bus entsprangen, war der Regen bereits ein protziger Halb-Sturm. Nachdem wir Nahrung (die ich noch immer nicht sonderlich gut vertrug), aufgenommen hatten, erfuhren wir von Einheimischen, dass es hier bereits den ganzen Tag so rund gehe, und deshalb die Fären wie auch die Flugzeuge alle abgesagt wurden. Ich mochte auch das Flair von St. Carlos, deshalb hatte ich nichts gegen eine Übernachtung hier. Da Salesianer untereinander ganz gut funktionierende Netzwerke aufgebaut haben, fanden wir in einem katholischen College Unterschlupf. Die Sisters dort erwiesen sich als sehr gastfreundlich, und wir wurden mit einem kleinen aber feinen Raum in Bekanntschaft gebracht. Lustigerweise hatten wir an jenem Tag gerade über chinesische Produkte und deren Qualität geplaudert, die nicht so positiv ausgefallen ist, und scheinbar kam in der Nacht die chinesische Rache. Denn die Decke jeder Räumlichkeiten (also über unseren Köpfen) wurde mit chinesischem Material abgedichtet, und gemeinerweise war der Regen der nicht aufhören wollte, etwas zu stark für diese Abdichtung. Es fing damit an, dass mitten in der Nacht ein paar Tropfen in mein Gesicht fielen, die ich zwar registrierte, aber in meinem doch tiefen Schlaf als träumerischen Gegenstand interpretierte. Als ich mich dann irgendwann doch sehr nass, weil auch kalt, fühlte, merkte ich, dass es direkt über mir aus der Decke tröpfelte. Da es bereits 3 Uhr nachts war, und wir sowieso die erste Fähre erwischen wollten, stand ich auch gleich auf, meinen Rythmus aus den vorangegangenen Wochen ausnutzend. Jedoch war der Regen nach wie vor so stark, dass jede auslaufende Fähre ein Selbstmordkommando wäre. Nachdem mein Kopf registrierte, dass auch in den anderen Räumlichkeiten Regenaktivität von außen eindringte, hab ich mich schnell umgeschaut, ob wohl kein Strom läuft. Da wurde ich leider enttäuscht, und erst jetzt ist mir aufgefallen, dass es sehr verbrannt gerochen hatte. Also entledigte ich alle elektroischen Geräte ihrer Lebensenergie, und schaltete zuletzt das Licht aus, der Geruch wurde aber nicht angenehmer, und ich weckte die Jungs auf, damit sie mit den Sisters kommunizieren, weil eigene Sprache. Die Installateure, die später kamen, haben uns auch gesagt, dass wir ziemliches Glück hatten, dass da kein Feuer ausgebrochen ist, denn die Lecks waren direkt neben den Stromschaltkreisen gelegen. Und dass wir so schnell Alarm geschlagen haben, war sehr brav. Ich muss auch sagen, dass ich auf einen Brand keine Lust gehabt hätte, denn die Reise war auch so schon anstrengend und spannend genug. Während die Regenfälle immer schwächer wurden, zog ich ein paar Runden, durch das College, und fand einen Raum voller alter Schreibmaschinen, der mir aufgrund seiner Retro Atmosphäre sehr gut gefiel. Grundsätzlich war ich frech und öffnete so ziemlch jede Tür, da ich ja nicht viel zu tun hatte. Irgendwann infiltrierten wir einen Klassenraum und spielten Hangman.
Unverrichteter Dinge und wahrscheinlich zufrieden ob seiner Taten zog der Regen dann wieder anderer Wege, was uns endlich die Möglichkeit gab, das nächste Schiff anzusteuern. Der Platz draußen vor dem College war übrigens leicht überschwemmt, das war ganz lustig da durchzufahren.
Tatsächlich erreichten wir noch das 10 Uhr Boot, und verabschiedeten uns von der sympathischen Insel Negros. Die Küste war dann aber sehr schockierend für mich anzusehen. Denn über den gesamten Horizont sah ich nur braun-rostfarbenes Meerwasser. Da war ich dann wieder sehr betrübt. Der Sturm dürfte übrigens gar nicht so ohne gewesen sein, denn auch noch ein paar Kilometer entfernt von der Küste sah ich ganze Bananenbäume im Wasser treiben, Kokosnüsse und Müll waren hier und da auch zu finden. Aber so ein ganzer Baum im Wasser ist schon ein beeindruckendes Bild. Vor allem wenn die Farbe rundherum so hässlich ist; das hat in mir so eine Stimmung ausgelöst, praktisch Weltuntergang. Aber meine Launen ändern sich ja zum Glück schnell, und je blauer das Wasser trotz der grauen Wolken geworden ist, desto heller ist meine Stimmung wieder geworden. Denn irgendwann hatte das Wasser wieder so eine schöne dunkelblaue Farbe, dass ich gar nicht mehr vom Deck weggegangen bin. Die Wellen waren riesig, und das Schiff schwankte gefährlich hin und her, mir hats in dem Moment dann aber wieder Spaß gemacht, und ich bin die gesamten zwei Stunden am Deck gestanden, und hab nur aufs Meer geschaut. Da kann man sehr gut nachdenken, und übel wird einem auch nur geringfügig. Je näher wir Cebu (Toledo) gekommen sind, desto schmutziger wieder das Wasser. Ich war dann aber schon abgehärtet, und statt missmutig bin ich müde geworden, was ich dann in der Fahrt nach Cebu City in Form von Schlaf ausgekostet habe. Obwohl die Fahrt auch sehr hügelig und sympathisch war, landschaftsmäßig zumindest, aber der Fahrer war ein Rowdy, und wie der die Bergstraßen runtergedüßt ist, glaubt mir, da schläft man dann wirklich lieber.
In der SM-Mall von Cebu-City haben Vroni und ich uns dann endlich getroffen, und haben uns prompt ausgetauscht. Luke hat sich schon vorher verabschiedet, ich hoff wir sehen uns wieder einmal. Derzeit bin ich nach all dem Gereise in Lilo-an, dem anderen Boys Home, das wesentlich größer und entwickelter ist. Ich genieße einfach die Tatsache, dass ich tun und lassen kann was ich will, und endlich so was wie ``lange schlafen`` tun kann.
Dementsprechend, genießt ihr auch eure Ferien, man hat sie oft bitter nötig. Danke fürs Lesen, denkt an euer Jahr, nehmt euch nicht zu viel vor, denn es ist besser, ihr bleibt euch gegenüber ehrlich, als dass ihr enttäuscht und resigniert eure Ziele auf das nächste Jahr verschiebt. Tut einfach, oder tut nicht. Manchmal ist es so einfach. Neujahrscheers!!!