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1. September 2011 4 01 /09 /September /2011 05:08

DSCN8238.JPG

 

Es ist schräg wie viele Gefühle man innerhalb eines ganzen Tages durchleben kann. Wenn man alles zusammenfasst, ist das dann auch nicht viel leichter.


Ich bin in Dumangas angekommen, habe den ersten Tag bereits den kompletten ‘‘schedule‘‘ durchgemacht, und bin, zusammenfassend eigentlich einfach nur überwältigt, denn nun weiß ich, dass ich hier bin. Es haben mich viele Leute gefragt, ob ich es bereits realisiert habe, bald ein Jahr lang weg zu sein. Irgendwann hatte ich geglaubt dass es mir damit bereits gut ginge, und ich nicht den Schlag ins Gesicht bekomme. Nun, hier ist er, der Schlag.

Gestern um 5am bin ich aufgewacht, um mein um 8am Richtung Iloilo fliegendes Luftgefährt zu erreichen. An eben dessen Flughafen hat bereits ein munterer Bernhard auf mich gewartet, mein Vor-Volontär, mit dem ich mich sogleich austauschte. Die Fahrt ins Projekt dauerte irgendetwas zwischen ein, zwei Stunden und war zuerst Taxi, dann Jeepney, und dann Tricycle (diverse Gefährte, die man vielleicht auf den Fotos findet).


Dann hab ich einen Teil meiner Kinder gesehen, die sich alle sofort um mich scharten, mich berührten, sich über meinen Bart lustig machten, mich in schwer verständlichem Englisch alles mögliche fragten, und Ilongo (die vorherrschende Sprache dort) miteinander sprachen, manche schüchtern, manche aufdringlich. Dann wollten sie Musik hören, und ich spielte ihnen einen meiner Songs vor. Ich weiß nicht ob’s ihnen gefallen hat, aber sie waren auf jeden Fall beeindruckt, auf was für eine Art und Weise auch immer. Davor hatte ich mit Father Noel ein paar Worte, es war ganz nett, eine Art auflockerndes Kennenlerngespräch.


Berni hat mir dann die Räumlichkeiten gezeigt, über die ich an anderer Stelle berichten werde. Das Essen danach war komplett anders als im Provincial House, da Bernhard als Vegetarier scheinbar deren Wahrnehmung für Essen verändert hat. Und dann war offene sportliche Betätigung, kurz Fussball oder Basketball. Ich hab mich hier das erste Mal am Korb probiert (seit circa 7 Jahren), und war extremst überfordert, da mir die kleinen Kinder um die Füße wuselten, und außerdem überraschend gut waren. Lustig wars aber trotzdem, mehr sogar als später zwei Stunden lang in der prallen Sonne Fussball,wo ich eine halbe Stunde nur überlegt hab, welche von den 20 Kindern am Platz in meinem Team waren.


Daneben hab ich immer versucht, etwas Ilongo zu lernen, und mir die Namen der Kinder zu merken, wobei ich mir schon schwer tue, die Namen zu verstehen. Naja, und mit allen möglichen Sachen ist es dann weitergegangen, bis ich um 10 Uhr ins Bett gefallen bin, der ganze Tag nocheinmal im Halbschlaf wiederkehrend, und es wieder nicht geschafft hab, gut Ruhe zu finden.


Mit den Kindern umzugehen , ist enorm schwierig, manche wollen deine volle Aufmerksamkeit, manche meiden dich und sind demonstrativ respektlos. Bernhard übergibt mir nun das Ganze, und es gibt mir viel Kraft ihn dabei zu beobachten, da er wirklich schon sehr dick mit den Kindern ist. Er hat einen guten Grat zwischen Disziplin und Freundschaft gefunden, ich hoff dass ich das auch schaffen kann.

Ich bin nun endlich auf den Philipinen, es gibt unglaublich viel zu lernen, und  ich hatte heute das erste Mal richtig Heimweh. Weil ich gemerkt habe, wie lang ein Jahr dauern kann, wenn man es von Anfang an betrachtet. Ich bin eingeschüchtert, enorm sogar, das muss ich zugeben, ebenso will ich mich behaupten und den Kindern hier allen zu helfen.

 

Uebrigens, Father Noel mag scheinbar keine Baerte.

Deshalb schau ich jetzt so aus.DSCN8252.JPG

Ein sehr professionell geschossenes Foto, oder?

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Kommentare

K
<br /> nacktgesicht:)<br /> <br /> <br />
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V
<br /> <br /> Montagsgeborener!!! stimmt das?<br /> <br /> <br /> <br />
R
<br /> hey, danke. freut mich auch fuer dich, ist ziemlich spannend, ich will dann von dir hoern, wenn wir zurueck sind. viel glueck!<br /> <br /> <br />
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D
<br /> lieber raffi,<br /> <br /> ich sitze hier in dharamsala am fusse des himalaya, (vielleicht auch schon schenkel) im internetcafe und bin ueber deinen blog gestolpert. jetzt nach einer halben stunde genussvollen lesens bin ich<br /> durch :) ich bin seit 7 wochen in indien unterwegs, ich habe nicht gewusst dass du auf die philipienen ausgewandert bist :) ich teile mit dir die erfahrungen von viel zu chaotischen und lauten<br /> strassen mit zu vielen verschiedenen vehikeln alleinsein muell hitze und feuchtigkeit... und ich kann mir vorstellen wie schwierig deine aufgabe als (??) *kinderbetreuer* (??) ist, ncoh dazu kinder<br /> mit so einer unbekannten, ungewohnten mentalitaet und einer anderen sprache!!!<br /> <br /> ich fuehle mit dir und finde deinen blog super! du hast einen neuen leser gewonnen!! :) ich wuensche dir viel staerke und hoffnung fuer deine schweren stunden, alles alles gute!!! Dario<br /> <br /> <br />
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